Erste umfassende Studie zur Wahrnehmung und Nutzung des Ayurveda in Deutschland

Diese Studie gibt erstmalig einen Einblick in Nutzungsmuster, Anwendungskontexte, Assoziationen, Einstiegspunkte & Bewertung der Wirksamkeit von Ayurveda sowie Einflüsse, die zur Inanspruchnahme von Ayurveda führen. Die Daten sind Teil einer online-repräsentativen Umfrage mit 4065 Teilnehmer:innen (Alter 18-75) zur Nutzung und Akzeptanz von Naturheilkunde in Deutschland vor. Danach haben 9 % aller Befragten Ayurveda schon mal in irgendeiner From in Anspruch genommen (u.a. als Tees, Nahrungsergänzungsmittel, Massage, Beratung), 1,6 % mehr als einmal. Die typische Ayurveda-Nutzer:in ist weiblich, zwischen 20 und 40 Jahre alt, höher gebildet, Teil so genannter „Leitmilieus“ oder des modernen Mainstreams, Naturheilkunde gegenüber aufgeschlossen und bezeichnet sich als spirituell, Ernährung ist von hoher Wichtigkeit und die Ernährungsweise eher vegetarisch/vegan. Bedeutsamerweise verbinden die Befragten, auch Nicht-Nutzer, Ayurveda an erster Stelle (27,7 %) mit indischer Medizin und erst dann mit Wellness (18 %). Die drei Hauptorte, wo Ayurveda-Leistungen in Anspruch genommen wurden, waren Wellness-Resorts, Arztpraxen/Heilpraktiker/Therapeuten und Hotels. Beachtenswert war auch, dass ein medizinisch-therapeutischer Nutzen von 6,3 % als hoch und von 23,9 % als wahrscheinlich eingeschätzt wurde. Dabei hängt die Inanspruchnahme signifikant davon ab, ob sich die Personen selbst als spirituell bezeichnen. Die Publikation ist unter folgendem Link kostenlos abrufbar https://doi.org/10.3389/fmed.2024.1408609.

Schiele JK, et al. (2024) Wellness or medicine? Use and perception of Ayurveda in Germany: data from an online-representative cross-sectional study. Front. Med.